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Wie steigern Sie das Selbstbewusstsein von rechenschwachen Menschen?

Vor einiger Zeit wurde ich zu einem Gespräch eingeladen, in dem es um den Beginn einer Kooperation ging. Es waren einige „Entscheider“ versammelt, um mich und meine Arbeit auf Herz und Nieren zu überprüfen. Ein spannender Austausch begann und mir machte es Spaß die anderen Fachleute für mein Thema, meinen Ansatz und die damals noch sehr exotische Wasserglasmethode zu begeistern.
Gegen Ende des sehr positiven und ausgiebigen Treffens kam es dann zu folgendem Dialog:

Fragesteller: „Wie helfen Sie eigentlich Schülern, damit umzugehen, dass sie ein Problem in Mathe haben?“.
Ich: „Ich helfe ihnen, indem ich Ihnen zeige, dass sie Mathematik verstehen können.“
Fragesteller: „Ja, aber wie helfen Sie ihnen nun, mit diesem Makel zu leben?“
Ich (etwas irritiert): „Indem ich ihnen helfe, die Probleme in Mathematik zu überwinden.“
Fragesteller (zunehmend ungeduldig): „Aber Sie müssen doch die Stärken der Schüler stärken und den Familien zeigen, was ihr Kind alles kann, damit die Probleme der Rechenstörung mehr in den Hintergrund treten. Wie, konkret machen Sie das?“
Ich: „Wenn es einem Kind und seiner Familie schlecht geht, weil das Kind in Mathematik anhaltend nicht klar kommt, dann arbeite ich vor allen Dingen daran, dass dieses Problem verschwindet. Und wenn das gelingt, geht es auch dem Kind und der Familie kontinuierlich besser.“
….
Dieses Frage-Antwort-Spiel zog sich noch ein bisschen in die Länge, bis es schließlich von einem der Beteiligten beendet wurde. Die Kooperation kam trotz der gewissen Irritationen zustande und ist zu einem sehr guten und engen Miteinander geworden.
Ich bin aber damals ziemlich erstaunt aus diesem Gespräch gegangen, weil ich mich fragte: Was hatten wir für eine Kommunikationsstörung???
Mir war schon klar, dass die ´richtige´ Antwort gewesen wäre: „Ich lenke vor allem die Aufmerksamkeit auf die positiven Eigenschaften eines Kindes und erarbeite Kompensationsstrategien“. Und da ich noch nie das zu sagen pflegte, was man von mir erwartet, sondern immer nur das, hinter dem ich auch wirklich stehe, kam es wahrscheinlich zum obigen Austausch.
Ich habe aber nicht verstanden, warum das die erwartete Auskunft sein sollte. Schließlich stehe ich immer in einem Prioritätenkonflitk: Kümmere ich mich um die Ursache oder das Symtom? Stecke ich viel Zeit in die Konzentration auf die Stärken, so fehlt mir diese für die eigentliche Arbeit an den mathematischen Grundlagenproblemen. Deshalb steht bei mir immer die Ursachenbekämpfung immer an erster Stelle.

Ist Dyskalkulie heilbar?
Nach einigem Grübeln ging mir ein Licht auf. Der Wille, dass ich mich um die Stärken kümmern solle, konnte eigentlich nur daher rühren, dass sich immer noch hartnäckig das Gerücht hält, eine Dyskalkulie ließe sich nicht heilen. Vor diesem Hintergrund müsste ich mich natürlich darauf konzentrieren, die Stärken zu stärken, damit das „Makel“ zunehmend weniger belastet.
Ich wusste aber damals schon, dass eine Dykalkulie überwindbar ist und hatte diese Sicherheit im Rücken. Deshalb stand für mich auch außer Frage, dass der Schwerpunkt meiner Arbeit ganz klar in der Ursachenbekämpfung, also im Bereich der mathematischen Förderung, liegt. Und das aus dem Grund, weil ein durch gestärkte Stärken erarbeitetes Selbstbewusstsein immer dann kollabiert, wenn ich wieder einmal eine sechs geschrieben habe, eine Klasse wiederholen oder die Schule verlassen muss, weil es in Mathe wieder mal nicht geklappt hat.
Nebenbei: Ich sehe natürlich auch die ganzen großartigen nichtmathematischen Fertigkeiten und Wesenszüge unserer Schüler und mache Schüler und Eltern natürlich auch darauf aufmerksam. Aber eben nur am Rande :-)

Ich war deshalb schon sehr früh der Überzeugung, dass Dyskalkulie heilbar ist, weil ich in meiner Arbeit die vielen erfolgreichen Förderverläufe erleben durfte. Und das auch bei Schülern und Erwachsenen, die mit anderen Methoden scheiterten. Dieses liegt unter anderem auch am Einsatz der Wasserglasmethode. Für mich war das Kennenlernen von Angelika Schlotmann, der Erfinderin dieser Methode, ein sehr einschneidender Moment. In der Wasserglasmethode habe ich ein Handwerkszeug gefunden, was meine Arbeit mit rechenschwachen Menschen noch einmal erfolgreicher machte. Fortan gelang es, noch mehr Betroffenen optimal zu helfen.

Wie erfolgreich die Methode ist, lässt sich nun schwarz auf weiß lesen.

Tags: Selbstbewusstsein, Rechentherapie, Rechenschwäche, Problem, Stärken, Dyskalkulie, Wasserglasmethode, Matheprobleme

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