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Navigon, ich danke Dir! – Mein Weg ins analoge Zeitalter….

Als ich mich vor kurzem von meiner Navigationssoftware zu einem Vortragsort dirigieren ließ, passierte es wieder einmal…
„Bitte biegen Sie rechts ab, sie erreichen die Zielstraße.“, tönte es aus meinem Iphone. Das tat ich auch brav. Kurz danach sollte ich wieder rechts abbiegen. Und wieder und wieder und wieder, bis… ja bis ich merkte, dass ich genau durch diese Straße vor zwei Minuten schon einmal fuhr. Hing ich bisher meinen Gedanken nach, so war nun meine volle Aufmerksamkeit der Navistimme gewidmet. Und siehe da: Sie leitete mich schon wieder im Kreis. Und es schien kein Ende zu nehmen. Also stoppte ich, schaute ich in der Mail nach, wo genau ich den Vortrag halten würde, beendete das Handyspektakel mit wilden Flüchen und „navigierte“ wieder selbst.
Dieses Erlebnis war ein weiterer Höhepunkt meines Ärgers über die schlechte Programmierung der teuren Navigon-Software und ich beschloss, mich diesem Diktat nicht länger hinzugeben.
Ich bekenne mich deshalb öffentlich nun wieder zum Stadtplan- und Landkartennutzer.

Was macht eigentlich so ein Navi mit oder aus uns?
Es gibt Menschen, die können sich innerhalb kürzester Zeit in unbekannten Städten orientieren, andere drohen bereits auf dem Weg in die Garage verloren zu gehen. Woher mag das kommen? Man weiß es noch nicht so genau. Herausgefunden wurde aber, dass eine gewisse Orientierungslosigkeit uns Menschen international gemein ist und wir im Vergleich zu Tieren schon ziemlich schlecht dastehen. Nun haben wir allerdings auch den Vorteil, in Städten zu wohnen und eine Vielzahl von Hinweisschildern um uns herum wissen, die uns den Weg zu allen nur erdenklichen wichtigen und sinnlosen Orten zeigen. Wir sind also nicht mehr so auf unseren Orientierungssinn angewiesen. Aber ist vielleicht gerade deshalb unsere Orientierung so schlecht geworden? Weil wir sie immer weniger brauchten? Wenn dem so sei, so ist das Navi vielleicht ein weiterer Sargnagel für die Zukunft unseres zivilisierten Lebens.
Immerhin hat sich gezeigt, dass sich der Orientierungssinn trainieren lässt. Eine Untersuchung an Taxifahrern, legt den Schluss nahe, dass die Hirnareale, denen wichtige Dienste bei der Orientierung zugeschrieben werden besonders gut ausgeprägt sind.
Trainieren wir nicht mehr regelmäßig, so könnte dieses im Umkehrschluss durchaus bedeuten, dass wir uns immer schlechter orientieren können. In Anbetracht der Technik, über die wir verfügen, scheint dieses zunächst nicht ganz so schlimm. Ich möchte dennoch nicht eines Tags für den Weg zum WC auf ein Navi angewiesen sein müssen. Besonders dann nicht, wenn dieses mich auch noch auf dem Weg dahin im Kreise umherführt….

Orientierung in der Umwelt und in Zahlenräumen
Wenn wir uns immer weniger in der echten Realität orientieren können, dann wird es auch immer weniger möglich sein, uns in den abstrakten Zahlenräumen zu orientieren. Denn hier gilt: erst muss ich was konkretes Verstehen, um dann die Abstraktion davon verstehen zu können. Die Auswirkungen auf mathematische Fertigkeiten scheinen somti logisch, zumal ebenso festgestellt wurde, dass schwerwiegende Matheprobleme oft mit Schwierigkeiten in der Orientierung einher gehen.

Mein Appell deshalb: Orientiere Dich wieder mehr in Deiner Umwelt
Also, Augen auf und schauen
Wo ich bin?
Wohin ich möchte?
Wie ist der Weg dorthin?
Welche besonderen Wegepunkte gibt es?
Das geht im engen Umfeld auf dem Weg in den Park oder zum Arbeitsplatz genau so, wie bei der Fahrt in den Urlaub oder am noch völlig unbekannten Urlaubsort.
Nutzen Sie also die Gelegenheiten des Alltags, um (wieder) fitter zu werden und vertrauen Sie Ihrer Wahrnehmung und Ihrem Gedächtnis.

Und ich werde gleich erst einmal aktuelle Straßenpläne kaufen, damit mein Weg nach Südfrankreich nicht auf dem Kölner Autobahnring endet („biegen sie jetzt rechts ab…bitte bieten Sie jetzt rechts ab….“)

Tags: Matheprobleme, Analog, Navigon

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