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Motivation – Bock auf Mathe oder Zahlenhorror

„Wie kann ich mein Kind dazu motivieren, mehr für die Schule zu tun?“, lautete eine der mir meist gestellten Fragen bei der Telefonaktion des Kölner Stadtanzeigers zum Thema Lernen.
Die schlechte Nachricht: Ich kann die Motivation eines Anderen leider nicht einfach so steigern. Motivation ist etwas, was nur in jedem selber entstehen kann.
Die gute Nachricht: Ich kann dabei helfen, Motivation wachsen zu lassen, wenn ich weiß, worauf es ankommt :-)

Stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie richtig motiviert waren. Wie kam es dazu? Sie werden mit etwas beschäftigt gewesen sein, das Ihnen Spaß machte und das sie weder überforderte, noch langweilte.
Immer, wenn ich etwas sowohl lösen kann, als auch Lust darauf habe, dann habe ich beste Chancen diese Aufgabe hoch motiviert und direkt zu lösen. In diesem Moment brauche ich mir noch nicht mal um meine Konzentration Gedanken zu machen. Die kommt dann von alleine.

Wir schauen uns mal an, wie das in Mathe funktioniert:
Sobald ich eine Aufgabe sehe oder höre, springt in mir meist unbewusst mein Bewertungsmotor an und überprüft:
1. Könnte ich diese Aufgabe lösen? – Wenn ja:
2. Will ich das?
Wenn ich eine der beiden Fragen mit Nein oder mindestens Jein beantworte, dann werde ich die Aufgabe nicht oder nur unkonzentriert lösen. Wenn ich hingegen 2x „Ja“ sage, dann bestehen beste Voraussetzungen, dass ich mich fix und zielstrebig an die Lösung begebe.

Das ist mir zu schwer
Zu schwer ist ein Thema dann, wenn mir die entsprechenden Grundlagen fehlen. Das liegt daran, dass in der Mathematik fast jedes neue Thema die Weiterentwicklung bereits bearbeiteter Themen ist. Wurden diese alten Themen nicht verstanden, dann ist das Verständnis eines weiterführenden Bereichs nicht möglich.

Das konnte ich noch nie
Auch wenn ich alles weiß, was ich für die Bearbeitung der Aufgaben bräuchte, kann ich sie letztendlich als zu schwer empfinden. Das geschieht dann, wenn ich mir die Lösung einfach nicht zutraue. Oft ist das die Reaktion auf vorheriger Misserfolge in Mathematik, die im Laufe der Zeit zu einem sehr geringen mathematischen Selbstbewusstsein geführt haben. Der Effekt ist ähnlich dem, als würden mir Grundlagen wirklich fehlen.

Ob gefühlt oder nicht: Ich werde bei der Meinung: „zu schwer“ nicht in der Lage sein, eine Matheaufgabe eigenständig zu lösen und sie wirklich zu verstehen. Ich kann in diesem Falle noch so motiviert an die Bearbeitung heran gehen, die besten Vorsätze zerfallen binnen kürzester Zeit zu Staub, wenn ich merke, dass ich keine Chance habe.

Das ist mir zu leicht
Wenn ich gerade verstanden hab, wie die Bruchrechnung funktioniert macht es mir Spaß, mit Brüchen zu hantieren. Ich will dann meine Fertigkeiten und mein Wissen in diesem spannenden neuen Bereich sinnvoll ausbauen. Bekomme ich in dieser Phase sechs Arbeitsblätter zum 1×1, welches ich beherrsche, werde ich maximal sehr unmotiviert an deren Bearbeitung heran gehen.

Will ich das?
Hier kommt nach der fachlichen Einordnung nun ein weiteres spannendes Thema. Die Entscheidung, ob ich überhaupt ein Interesse an der Lösung habe ist entscheidend für meine Motivation. Themen, die ich für meinen Alltag gut brauchen kann, die mich voran bringen oder deren Bearbeitung Spaß macht, werde ich mit höherer Motivation angehen.
Wichtig ist für mich also, dass die Bearbeitung auch wirklich einen Sinn erfüllt.

Null Bock – und jetzt?
Wenn also ein Schüler sich durch seine Matheaufgaben quält und die Konzentration permanent abschweift, dann sind das letztendlich Symptome für etwas Anderes. Es bringt deshalb erfahrungsgemäß nicht viel zu mehr Konzentration aufzufordern, solange das Grundproblem besteht. Sinnvoller ist es dann kurz innezuhalten, um sich zu fragen:
Zu schwer oder zu leicht? Ist das Thema von Interesse, macht es für den Schüler Sinn?

Steigerung der Motivation
Wenn ich die Motivation eines Anderen steigern möchte, muss ich demnach zunächst schauen, ob die Aufgabenstellungen vielleicht fachlich nicht im richtigen Bereich liegen. Gegebenenfalls sollte eine entsprechende Anpassung stattfinden.
Im Weiteren möchte ich erreichen, dass der Andere ein echtes Interesse an der Lösung entwickelt. Am besten gelingt dieses, wenn ich versuche, die entsprechenden Themen in den Lebensalltag des Anderen zu integrieren. Denn: Wir brauchen in der Regel nur einen kurzen Einstieg in ein Thema und dann jede Menge Trainingsanlässe zum Vertiefen und Behalten. Aber bitte nicht nur seitenweises Lösen von Trainingsaufgaben. Besser viele Denkaufgaben, die mit der Thematik zu tun haben.

Besonders gut gelingt dieses, wenn Schüler mit Aufgaben konfrontiert werden, bei denen sie die Lösungswege sehr eigenständig erarbeiten müssen.

Tags: Motivation

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